Wie kommt Ethik in den Weizen? Indem Menschen miteinander ins Gespräch kommen – mit Haltung, Tiefe und einem offenen Blick auf das, was unsere Zeit bewegt.
Unsere Lesung am 9. Juli 2025 auf Sylt: Ein voller Saal, aufmerksame Gesichter, kluge Gedanken. Die Veranstaltung „Ähren im Wind“ mit Prof. Dr. Dr. Julian Nida-Rümelin und Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg war restlos ausverkauft – und wurde zu einem echten Erlebnis. Zwischen Philosophie und politischer Orientierung entstand Raum für echte Begegnung.
Das autobiografische Buch „Ähren im Wind“ ist eine Einladung innezuhalten. Julian Nida-Rümelin erinnert uns daran, dass Philosophie nicht abgehoben sein darf. Sie gehört nicht in den Elfenbeinturm, sondern mitten ins Leben – dorthin, wo Menschen zwischen Acker und Asphalt, zwischen Verantwortung und Sehnsucht stehen.
Der Rektor der Humanistische Hochschule Berlin zeigt, dass politische Orientierung mit dem Mut zur Reflexion beginnt. Mit der Fähigkeit, Zusammenhänge zu sehen – in der Natur, in der Gesellschaft, im Gegenüber.
Mit vielen Syltern kamen wir ins Gespräch über eine Verstetigung von öffentlichen Diskursen in der Region. Denn Menschen auf der Insel erleben täglich, was es heißt, in einem Spannungsfeld zu leben: Zwischen Naturerhalt und Tourismus, zwischen Meeresschutz, Wirtschaft und dem Wunsch nach Lebensqualität für alle.
Gerade hier können ethische Diskurse eine Brücke schlagen: Menschen, die zuhören können. Die wie Weizen im Wind stehen – fest verwurzelt, aber beweglich genug, um sich nicht brechen zu lassen.